Was braucht es, um die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben zukünftig
zu einem besonderen Asset von aspern Seestadt zu machen? Dieser Frage widmeten sich gestern insgesamt 33
BewohnerInnen, ArbeitnehmerInnen und UnternehmerInnen beim Vereinbarkeitsforum. Ziel war es, neue Optionen dahingehend zu finden, wie Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben, bzw. die Work-Life-Balance
in aspern Seestadt zukünftig noch besser gelingen kann. Es galt über den Tellerrand hinaus zu blicken, auf
Bestehendem aufzubauen oder Neues zu entwickeln.
Familie, Freizeit und Arbeit unter einem Hut
Um sich auf das Thema Vereinbarkeit
in aspern Seestadt einzustimmen, fanden gleich zu Beginn spannende Impulsvorträge zu den Themen Familie,
Beruf und Freizeit statt:
- Familie: Fabian Topfstedt erzählte, wie er mit seiner Familie
in der Seestadt lebt; die Seestadt Piratinnen Tanja Thron und Kerstin Huemer gaben Einblicke in das Tätigkeitsfeld der Seestadt Piraten und zeigten auf, welchen Betreuungsbedarf von Kindern sie in der
Seestadt sehen
- Beruf: Christine Drechsler (ABZ*Austria) teilte hilfreiche
Tipps, wie das fokussierte Arbeiten in den eigenen vier Wänden durch Selbstorganisation gut gelingen kann.
- Freizeit:
Harald Reiter (Shiatsu Seestadt Aspern) gab hilfreiche Tipps zu Entspannung
und Balance im Alltag.
Auf
Bestehendem aufbauen, Neues entwickeln
Vielleicht
erinnern Sie sich noch – vor
einigen Monaten führte das Stadteilmanagement eine Umfrage zur Vereinbarkeit durch. Diese zeigte,
dass die BewohnerInnen sowie ArbeitnehmerInnen und –geberInnen in aspern Seestadt einige Bereiche als besonders ausschlaggebend für optimale Vereinbarkeit ansehen: Kinderbetreuung,
Neues Arbeiten, Unternehmen und Mobilität. Daraus resultierten die sogenannten Denkwerkstätten des Vereinbarkeitsforums.
In den anschließenden 30-minütigen Diskussionsrunden wurden die Themenschwerpunkte diskutiert. Die jeweils moderierenden
ExpertInnen lieferten fachliche Inputs aus ihrer langjährigen Berufspraxis, Problemfelder wurden herausgearbeitet und Lösungsansätze
gesucht. Die Resultate sind wichtige Puzzle-Teile für Stadtteilmanagement-Projekte in den kommenden Jahren:
Vereinbarkeit&
Kinderbetreuung (Moderation: Manuela Schalek, Initiative der Notfallmamas)
Im
Fokus der flexiblen Kinderbetreuung stand unter anderem das Thema, was tun, wenn die Kinder krank sind, wenn man abends Termine
hat oder eben Home-Office ansteht (dieser Schwerpunkt ging aus einer Umfrage der Seestadt Piraten hervor)? Durch einen Input
zur
Initiative der Notfallmamas durch Manuela Schalek war es möglich diese Aspekte
zu beleuchten und zu diskutieren. Es wurde der Wunsch laut, eine Option außerhalb der professionellen Betreuungsstrukturen
zu finden – wodurch eine konkrete Projektidee für die Zukunft entstand: Eine Koordinationsstelle für ehrenamtliche KinderbetreuerInnen
und Eltern, die Unterstützung benötigen in aspern Seestadt. Die TeilnehmerInnen der Denkwerkstätte werden diese Idee gemeinsam
mit dem Stadtteilmanagement weiterverfolgen und ausbauen.
Neues Arbeiten – dabei steht nicht "nur"
Digitalisierung im Fokus, sondern auch neue "Arbeitsräume". Dazu brachte Manuela Vollmann (Geschäftführerin des
ABZ*
AUSTRIA) alle wichtigen Inhalte auf den Punkt. Es stand die Frage im Raum, wie es in der Seestadt gelingen könnte, mobiles
und flexibles Arbeiten so zu realisieren, dass die BewohnerInnen der Seestadt genug Raum und Zeit für Familie haben. Es zeigte
sich ein starker Wunsch nach einer Balance zwischen den analogen sowie digitalen Welten und Informations- sowie Vernetzungsmöglichkeiten
im Stadtteil. Man nahm den Wunsch nach Impulsen und Unterstützung für den Wissenstransfer innerhalb der Gemeinschaft wahr
– angefangen bei einer Liste sicherer Online-Tools, über Austausch hinsichtlich geeigneter Hardware-Ausstattung, bis hin zu
einer Ideensammlung für maßgeschneiderte Lehrinhalte an der neuen VHS in der Seestadt.
Vereinbarkeit & Unternehmen
(Moderation: Martina Genser-Medlitsch vom Hilfswerk Österreich, Projektleitung KEEP
BALANCE)
UnternehmerInnen sind meist gefordert, ihre eigenen Bedürfnisse hintanzustellen damit MitarbeiterInnen Familie,
Beruf und Privatleben gut vereinbaren können. Umso wichtiger ist es, dass auch die Chefs und Chefinnen der Seestadt in Balance
bleiben. Martina Genser-Medlitsch vom Hilfswerk Österreich, weiß wie wichtig das ist. Das
Keep-Balance
Programm schafft in großen und kleinen Unternehmen einen Mehrwert für Unternehmen und MitarbeiterInnen. Es geht u.a.
darum die eigene Fürsorgepflicht zu wahren, als UnternehmerIn selbst, aber auch als ChefIn gegenüber den MitarbeiterInnen.
Außerdem gibt es schon einige Angebote in der Seestadt, die darauf abzielen, dass Work-Life-Balance gelingen kann (diverse
Sport- und Entspannungsangebote). Diesen Aspekt will das Stadtteilmanagement zusammen mit den Seestädter UnternehmerInnen
nun auch für kleine Unternehmen genauer unter die Lupe nehmen, denn gesund zu bleiben und ein vereinbarkeitsorientiertes Leben
zu führen, ist auch für UnternehmerInnen essentiell.
Vereinbarkeit & Mobilität (Moderation: Lukas Lang, Wien
3420 AG; Marlene Wagner, aspern.mobil LAB)
Mobilität ist in der Seestadt
immer wieder ein Thema. Lukas Lang von der
Wien 3420 AG
zeigte, wieviel in der Seestadt schon von der öffentlichen Hand getan wird, um eine stetige Verbesserung des öffentlichen
Verkehrs zu ermöglichen. Aber Vereinbarkeit und Mobilität sind nicht nur ein Faktor der öffentlichen Hand. In der Denkwerkstatt
wurden Alternativen angedacht, die jede/r SeestädterIn selbst umsetzen kann oder mithelfen kann, die Mobilität weiter zu verbessern.
Aber auch das
aspern.mobil LAB mit Marlene Wagner brachte neue Aspekte zur Mobilität
ein. Wie Sie sehen - ein vielfältiges Thema. Man darf gespannt sein, woran 2021 weiter gearbeitet werden wird und wie neue
Wege beschritten werden können.
Es freut uns zu sehen, dass Menschen in der Seestadt und
ExpertInnen die Gelegenheit genutzt haben, gemeinsam innovative oder bestehende Ideen zu diskutieren und weiterzuspinnen!
Claudia
Glawischnig
Mitarbeiterin Stadtteilmanagement Seestadt aspern, Organisatorin den Vereinbarkeitsforums
"Vereinbarkeit
von Familie, Beruf und Privatleben ist immer davon geprägt, dass es zeitweilige Disbalancen gibt, entweder steht die Arbeit
im Fokus oder die Familie. Es braucht jedoch eine gewisse Balance, um gesund zu bleiben. Dabei spielen der Haushalt, der/die
ArbeitgeberIn und das gesellschaftliche Umfeld eine wesentliche Rolle. Die Seestadt ist dafür ein ausgezeichneter Nährboden.
Mit Weltoffenheit und Nachbarschaft sind schon wichtige Nährstoffe vorhanden. Es gilt nun die Felder zu bestellen und sie
mit Leben zu erfüllen. Das ist das Ziel meiner Arbeit im Stadtteilmanagement."
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