Theateraufführung: Frühstück mit Kassandra 23

11
Jun
11:30 - 18:00 | Bildung + Kultur
Kulturgarage Seestadt
Elinor-Ostrom-Park 18, 1220 Wien

Performance „Von der Kunst des Friedens“

 Wir freuen uns auf einen spannenden Tag in der Kulturgarage mit Performace, Brunch, Vortrag und einer Lesung.

Programm:
  • Performace 11.00 Uhr
  • danach Brunch ab 12.30 Uhr – anschließend Vortrag von WILPF (Women’s International League for Peace and Freedom, dt. Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit) und Publikumsdiskussion
  • 16:00 Lesung Marlene Streeruwitz „Handbuch gegen den Krieg“ (2022)
     
Wo?
  • Kulturgarage, Elinor-Ostrom-Park 18

Reservierungen: office@experimentaltheater.com, Tel.: 0699 199 00 952
 

Performance: Von der Kunst des Friedens
Kassandra, die glücklose Seherin der griechischen Mythologie, warnte eindringlich vor Krieg und Zerstörung – sie wurde nicht gehört, Troja ging unter. Aber ihr Ruf ist bis heute nicht verhallt. In Zeiten neuer Kriege wagen wir es, Frieden zu denken, zu sprechen, zu verhandeln.
Basierend auf Texten aus Marlene Streeruwitz‘ „Handbuch gegen den Krieg“ (2022) und Swetlana Alexijewitsch‘ „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ sowie Zitaten von Aischylos, Euripides, Karl Kraus, Rosa Luxemburg, Nelly Sachs, Jean-Paul Sartre, Vandana Shiva, Bertha von Suttner, Christa Wolf, Jean Ziegler.
Team: Konzept/Regie/Raum: Eva Brenner (A/USA), Performance: RRemi Brandner (A), Max Glatz (A), Marta Gomez (ES), Evgenia Stavropoulou (GR),Tanju Kamer (A), Musik: Hans Breuer (A), Dramaturgie: Hilde Grammel (A), Projektassistenz: Gustav Glück (A), Regieassistenz: Paula Belicka, Lea Tabernig, Organisation: Andrea Munninger (A), Lesung: Marlene Streeruwitz, Videos: Erich Hedyduck (A), Milos Vucicevic (SRB), PR: Monika Demartin (A), Licht/Ton: Richard Bruzek (A)
Gefördert von der Kulturkommission der Donaustadt, wien 3420 aspern Development AG, VHS Seestadt / Kulturgarage.
Eintritt: Freie Spenden (€ 10 – gerne auch mehr)

Vortrag einer Vertreterin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (Women’s International League for Peace and Freedom)
Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit wurde 1915 mitten im 1. Weltkrieg von Feministinnen aus Europa und den USA gegründet. Eine ihrer bedeutenden Protagonistinnen aus Österreich war Yella Hertzka, die 2021 den 3. internationalen Friedenskongress der Frauenliga in Wien organisierte. Mit ihrer Vertreibung 1938 hörte die Frauenliga auf, in Österreich zu existieren. Heute ist die Women’s International League for Peace and Freedom eine weltweit agierende Frauen-Friedensorganisation, die Beraterstatus bei den Vereinten Nationen hat. Informationen zur Geschichte der WILPF gibt es hier:  https://www.wilpf.org/who-we-are/our-herstory/ Genau 100 Jahre nach dem von Yella Hertzka organisierten Frauen-Friedenskongress in Wien, wurde im Juli 2021 WILPF Austria wiedergegründet und ist seit damals in friedenspolitischen Fragen genauso engagiert wie ihre Vorgängerinnen.

Lesung Marlene Streeruwitz: „Handbuch gegen den Krieg“
Marlene Streeruwitz wurde in Baden bei Wien geboren. Sie studierte Slawistik und Kunstgeschichte in Wien und verfasste Hörspiele fürs Radio. Seit 1992 werden ihre Theaterstücke an wichtigen Bühnen gespielt, darunter am Schauspiel Köln, den Münchner Kammerspielen, dem Deutschen Theater Berlin und bei den Wiener Festwochen. 1996 erschien ihr erster Roman „Verführungen", dem bis heute fünfzehn weitere folgten, zuletzt „Tage im Mai“ (2023). Weitere Veröffentlichungen: Tübinger und Frankfurter Poetikvorlesungen und zahlreiche Essays zu feministischen und anderen zeitgenössischen Themen wie Covid-19 und zuletzt 2022 „Handbuch gegen den Krieg“. Interviews in profil, Standard und Wiener Zeitung u.a.
Marlene Streeruwitz gilt als eine der politisch engagiertesten deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart. Unter anderem wandte sie sich gegen die blau-schwarze Regierungskoalition im Jahr 2000. Sie lebt in Wien, London und New York.
Die Pandemie und noch mehr der Ukrainekrieg brachten zum Vorschein, wie wenig an Demokratischem wir zur Hand haben, um solche historischen Umbrüche zu bewältigen. Unbefragtes Regiertwerden ist das.
Ich bin Feministin in dem Sinn, als dass ich die Frage beantworten möchte, wie ich als Frau, die vom Patriarchat gedacht beziehungsweise konstruiert wurde, sich einer Sprache bemächtigen kann, in der ich/sie nun selbst denken und sprechen kann, ohne die Herrschaftsformen einer solchen Veränderung zu wiederholen.
(Marlene Streeruwitz in: der Freitag, 17/2023)