Rückblick auf einen Spaziergang zu ausgewählten öffentlichen Räume der Seestadt
Wenn wir uns neue Stadtteile
ansehen, beurteilen wir das, was wir sehen und/oder wissen. Umso spannender ist es, wenn wir mehr zu den Hintergründen und
Entstehungsgeschichten der Räume erfahren, die uns umgeben. Und genau hier setzen die Themenspaziergänge von Wien 3420 und
Stadtteilmanagement an. Zu Fuß von Station zu Station ziehend, erfahren TeilnehmerInnen von Ideen und Planungskonzepten, Entscheidungsprozessen
und der Praxis der Umsetzung.
Dabei haben wir so einiges
erfahren und möchten das nun teilen:
Rund um den Baum
- Hitze- und Temperaturempfindlichkeit sind wesentliche Kriterien bei der Auswahl von Baumarten, die im Stadtraum
gepflanzt werden. Außerdem beeinflussen die Gefahr von Schädlingsbefall oder aber auch Wachstumseigenschaften wie Kronengröße
die Auswahl. Der Ginko ist in diesem Zusammenhang ein Alleskönner. Er wächst zwar etwas langsamer, dafür ist er widerstandsfähig
und als urbaner Baum bestens geeignet.
- Auch Bäume können Sonnenbrände bekommen. Besonders der Stamm ist der Sonne
unmittelbar ausgesetzt. Zwar können Baumstämme mit Hilfe von Anstrichen einen gewissen Schutz erhalten, dennoch führt vor
allem die Hitze in der Stadt dazu, dass bestimmte Baumarten aus dem Baum-Katalog der Stadt verschwinden.
- Was im Seepark
wie ein Schuh für Bäume aussieht, ist ein sogenannter Gießsack. Er sorgt dafür, dass junge Bäume exklusiv und als alleinige
Nutznießer das Wasser bekommen, das sie benötigen. Obwohl das Fassungsvermögen mit circa 40 Litern alles andere als gering
ist, hat der Baum das Wasser in wenigen Stunden aufgebraucht.
- Circa 500-700 neue Bäume werden jährlich in der Stadt
Wien verpflanzt. In der Seestadt sind es bisher schon ganze 1200 im öffentlichen Raum.
- Früher war der Baum in erster
Linie Gestaltungselement. Das hat sich in den vergangenen Jahren mit dem steigenden Bewusstsein für Klimawandel und einer
andauernd geführten Debatte geändert. Heute ist der Baum Klimaprotagonist und damit wichtiger Bestandteil eines Sets an Maßnahmen,
die die Stadt kühlen.
Rund um Plätze und Parks
- Im
Hannah-Arendt-Park haben PlanerInnen ganz bewusst einen Hügel ausgebildet. Spiel, Spaß und Sport sollte bewusst Raum gegeben
werden. Man erzählt sich, dass sogar Snowboarder schon einmal hier gesichtet wurden. Eine Laufstrecke mitten durch den
Park bringt das Sport- und Bewegungsthema zum Ausdruck. Sie ist der innere Kreis des Parks. Als markante Linien außen herum
verläuft eine Betonrinne mit wichtiger Funktion: Sie nimmt das Wasser aus dem Park auf und leitet es in ein Versickerungsbecken
ein. Von dort aus wird das Wasser ins Grundwasser eingeleitet.
- Am nördlichen Seeufer wird man künftig über eine Promenade
direkt am Wasser entlang spazieren können. Der Zaha-Hadid-Platz am Ende der Einkaufsstraße bildet einen Kulturschwerpunkt
und leitet in eine Reihe von Seerestaurants über. Großzügige Treppenanlagen verbinden die beiden Niveaus.
- Die öffentlichen
Räume des Seeparkquartiers lassen vielfältige Nutzungen zu: Schanigärten, Advent- und Wochenmärkte, Veranstaltungen, „geschmeidiges“
Fahren mit Skateboards etc. Gleichzeitig ist das Seeparkquartier derzeit das am meisten gequerte und frequentierteste Grätzl
der Seestadt.
- Das gesamte Seeparkquartier wird in Summe mit 86 Bäumen bepflanzt. Der größte Teil dieser Quartiersbäume
sind hochwachsende Platanen, zum Teil mit besonders breiten Kronen. Eine Platane wurde bereits zentral am Wangari-Maathai-Platz
gepflanzt. Dieser Baum wird einmal eine Krone von 20-30 Metern Durchmesser haben und damit eine große Fläche des Platzes überschatten.
Soweit ein Rückblick.
Nach dem Themenspaziergang ist vor dem Themenspaziergang! Halten Sie sich
auf unserem Blog am Laufenden. In Kürze wird der Termin für den Themenspaziergang rund um das Thema Mobilität bekannt gegeben.